11/24/2008

Don't Kill The Kills!

...because we really need them!
Munic! Muffathalle. 13.11.2008. 23:05 Uhr. Gerade haben uns The Kills aus der Halle gefegt. Kurz und schmerzlos. Noch vor einer Stunde standen wir wartend auf das, was folgen sollte da und schlürften unser Bier. Das hatten wir uns so nicht vorgestellt. Eine Band ohne wirklichem Schlagzeug. Kann die Live eigentlich toll werden?
Jetzt wissen wir die Antwort: Pustekuchen. Es geht auch ohne. Mit Drumcomputer, tollem Gitarrensound und etwas Rock N Roll Attitüde haben Alison Mosshart und Jamie Hince definitv alle Erwartungen übertroffen. Von Auf-dem-Boden-räkelnd bis zu Whiskey-trinkend zur Zugabe erscheinen. Alle Klischees wurden bedient. Das war ein dermaßen kühl kalkulierter Auftritt. Und das ist sowas von positiv gemeint. Den beiden konnte man die Lust am Rock N Roll, die Leidenschaft, die Erotik förmlich aus dem Gesicht strahlen sehen, dass es eine Freude war, ihrer - wenn auch sehr kurzen - Setlist zu lauschen. Danke dafür. Danke für dieses tolle Live Erlebnis. Auf ein Wiedersehen The Kills! U R Fever !

11/23/2008

Storming Indiepop from Seattle, Washington...


München, Muffathalle 21.11.2008 Vier amerikanische Musiker betreten um halb zehn die Bühne und bieten dem ausverkauften Saal via 90-minütigem Set eine sehr ordentliche musikalische Reise quer durch ihre Schaffensperiode. Im Fokus der Darbietung von Death Cab For Cutie steht natürlich der herausragende Sänger und Gitarrist Benjamin Gibbard, dem - im Vergleich zu den nicht weniger energischen Bandmitstreitern - während des gesamten Konzerts kaum eine Verschnaufpause zusteht. Egal ob an seinem Saiteninstrument oder am Piano, vereint er die Passion des musikschaffenden Künstlers gepaart mit unübertriebener Natürlichkeit par excellence. Gerade in Momenten wie dem von der Menge bestens bekanntem akustischen "I Will Follow You Into The Dark" hängen die Konzertbesucher dem smarten Ami-Burschen sprichwörtlich an den Lippen. Das am Klavier getragenere "Summer Skin" verdeutlicht einmal mehr die einmaligen Gesangsqualitäten Gibbards`. Bei der epischen Single "I Will Possess Your Heart des aktuellen Longplayers Narrow Stairs gibt der temperamentvolle Bassist Nick Harmer minutenlang den Ton an, ehe der sich aufbauende Instrumentalteil durch Gibbards Stimme erlöst wird. Chris Walla, der Dritte im Bunde, bedient neben seinem Gitarrenspiel mitunter ein am Mikro angebrachtes Mini-Keyboard zur Untermalung besonderer Momente. Er steht oftmals minutenlang nahezu apathisch lässig nur im Raum und blickt mit einer Coolness, die seinesgleichen sucht, über die glückliche Menge hinweg. Bliebe noch der Drummer Jason McGerr, dessen wohl markantester Auftritt erst gegen Ende eines gelungenen Abends folgt. In "Transatlanticism", der letzten und wohl impossantesten der insgesamt vier Zugaben, prügelt sich Jason McGerr in ein orgiastisches Trommelstakato, während seine restlichen Musikerkollegen die Auslastungsgrade ihrer Gitarren zelebrieren. In diesem gefühlten Durcheinender schreit Gibbard im Gewand der gewaltigen Rückkopplungseffekte dem aufgebrachtem Publikum seine letzten Lyrics entgegen. Immer und immer wieder. "So Come on, So Come On"!

11/10/2008

Gedichte!? Langeweile! Von wegen!

09.11.08 + Sonntag + 20Uhr + München + SubsTanz + etwas deutsche Sprache = Der Beginn eines nahezu musikfreien, dennoch sehr gelungenem Abends.
Wovon ich spreche? Zum 120 mal fand gestern der Poetry Slam in Münchens Bar SubsTanz statt. Proppevoll. Eine lange Schlange hatte sich schon vorm eher unscheinbar wirkendem Club an der U-Bahn Haltestelle Poccistrasse gebildet. Und das alles für ein paar Zeilen Sprache? Weit gefehlt. Was hier stattfindet gebührt wirklich höchsten Respekt. Europas größter Poetry Slam findet 1x monatlich im SubsTanz Club statt und das hats wirklich in sich. Gewonnen hat diesmal Alex Burkhard, der seinem "Scheiß Tag" mehrmals "high five" geben musste und von seinem eigenen Kind autoritär erzogen wird.
Wer denn nun wirklich gewonnen hat, war dabei schon fast Nebensache. Ein 3 stündiger Abend ging mit 400 grinsenden Gesichtern und 800 klatschenden Händen zu Ende. Was die beiden Moderatoren Ko Bylanzky und Rayl Patzak seit Februar 1996 da so auf die Bühne stellen hats auch auf jeden Fall verdient.
Es wechselten sich Gedichte und Kurzgeschichten ab, es gaben sich Lokalmatadoren und Gäste aus aller Welt ( unter anderem war gestern auch der aktuelle Poetry Slam Weltmeister Danny Sherrard, der wohl das ein oder andere "Augustiner" schon inne hatte ;-) dabei ) das Mikro in die Hand, das Publikum entschied über die Sieger und die Vortragenden von denen manche sicher auch das Zeug zu richtig guten Stand Up Comedians haben, hatten jede Menge Spaß an der Sache. Wir natürlich auch. Weiter so. Und mehr davon. Mehr im Netz dazu gibts hier.oder hier. oder aber auch dort.