1/06/2009

Heulende Glocken...


Nicht vorenthalten möchte ich eine weitere Musikerschaft, die mir zwar ein paar mal während der letzten Jahre begegnet ist, deren melancholische Labilität - durchtränkt von zukunftsweisendem Optimismus - aber aus unscheinbaren Gründen erst jetzt vollends das musikalische Faß zum überlaufen gebracht hat. Die bis zum Jahr 2005 in Australien lebende Sängerin Juanita Stein (Gitarre, Gesang), ihr Bruder Joel Stein (Gitarre), Glenn Moule (Drums) und der später zugestossene Bassist Brendan Picchio zogen nach London, in der Hoffnung unter dem Namen Howling Bells eine große Karriere starten zu können. Mit Erfolg, wie sich heraustellt: 2006 erschien ihr selbstbetiteltes Debütalbum Howling Bells auf dem Indielabel Bella Union. Hierzulande noch recht unbekannt, wurden sie u.a. unter die Fittiche von Placebo genommen, mit denen sie gemeinsam auf Tour waren. Das einnehmende Organ der charismatischen Juanita sowie das magische Gitarrenspiel ihres Bruders Joel lassen keine Zweifel: Eine große Band steht uns gegenüber. Ihre Song Setting Sun bringt einen nahezu um den Verstand. Melodietrunkener, betörender Gesang, sehnsüchtige Gitarrenlinien, ein sich zum Himmel erhebender Refrain, ein einziges entrücktes Schweben: "but we'll rise and fall just like the setting sun." Die schneidenden Gitarren des intensiven Wishing Stone, das wundervoll anrührende The Night Is Young und das kraftvolle Low Happening: "you listen to trash, but it's not rock'n'roll." Das Gegenteil ist wahr. Demnächst soll es dann eine eigene Tour inklusive neuem Songmaterial geben. Als Vorgeschmack zunächst dieses zum Heulen schöne Video. Hoffentlich lassen sie uns nicht allzulange warten...

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